• 18.10.2018

Wussten Sie, dass Kühe nur Schatten wahrnehmen, dafür aber umso besser hören und riechen? Und trotzdem ist das dunkle, ruhige Auge der Kuh wie ein Tor zu ihrem Wesen.

Wussten Sie, dass jede Kuh am Rücken einen auffallenden Haarwirbel hat, der die Grenze zwischen dem vorderen und dem hinteren Körperteil markiert? Im hinteren Bereich sind die abfließenden Vorgänge konzentriert (Milchbildung, Darm usw.), im vorderen sind Herzrhythmus, Atmung, das Wiederkäuen beheimatet. Je weiter hinten der Wirbel, desto stärker und gesünder die Kuh. Dies und vieles andere mehr erfährt man im grandiosen Buch “Kühe verstehen” des Schweizer Landwirts und Kuhflüsterers Martin Ott.

Wenn wir Fleisch essen und Milch trinken, dann sollten wir das mit dem höchstmöglichen Respekt tun, der den Tieren gebührt. Und in Maßen, die für uns alle verträglich sind. Und nicht um jeden billigen Preis, der das Tier zur Ware verkommen lässt. Martin Ott sagt, dass die Kuh dem Menschen die Sesshaftigkeit ermöglicht, weil sie durch ihren Rhythmus des Fressens und Verdauens den Standort prägt und gestaltet. Die Bauern, deren Grauviehkühe die wertvolle Milch für die Tiroler Edle liefern, sind Menschen, die gemeinsam mit ihren Tieren diesen Rhythmus leben. Weil die Kuh eben keine Maschine ist, sondern ein höchst lebendiges, tiefgründiges Wesen, das uns so viel geben kann.